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Schein-Klimaschutz? "Problem wird nicht harmloser, wenn wir es ignorieren"

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Reinhard Steurer bei "Vorarlberg LIVE". ©VOL.AT
Redaktion redaktion@vol.at
Professor Reinhard Steurer war am Donnerstag bei "Vorarlberg LIVE".

Pünktlich zum Schulbeginn starten am Freitag erneut die Klimaproteste von "Fridays for Future". Professor Reinhard Steurer von der BOKU Wien, ein anerkannter Experte für Klimapolitik mit über 25 Jahren Erfahrung, erklärt, dass die morgigen Proteste angemeldet und angekündigt sind. Sie repräsentieren sozusagen die "braven" Klimaproteste, die es bereits seit 2019 gibt. Damals waren sie jedoch deutlich größer und effektiver, da sie neu und eine Massenbewegung waren. Die Pandemie hat ihre Dynamik jedoch gebremst.

Ein weiterer Grund, warum die Klimabewegung aktuell weniger Aufmerksamkeit erhält, sind die unterschiedlichen Prioritäten der Bevölkerung. Professor Steurer bemerkt, dass "Politiker im Land und auf Bundesebene sehen, dass andere Themen die Interessen der Menschen dominieren, wie beispielsweise die Inflationsbekämpfung." Dies führt dazu, dass die Klimabewegung und die Klimawissenschaft angesichts eines weiterhin wachsenden Problems verzweifeln. "Das Problem wird nicht kleiner oder harmloser, wenn wir es ignorieren oder uns nicht damit auseinandersetzen", betont er.

"Wichtig, dass auch andere Personen ihre Stimme erheben"

Daher ist es von größter Bedeutung, darauf aufmerksam zu machen. Künstlerinnen und Künstler wie Reinhold Bilgeri aus Vorarlberg leisten bereits einen Beitrag dazu. Professor Steurer betont die Wichtigkeit ihres Engagements, da sie nicht zu den "üblichen Verdächtigen" gehören. "Aktivisten und Wissenschaftler sind bereits bekannt. Daher ist es von äußerster Bedeutung, dass auch andere Personen ihre Stimme erheben. Künstler sind beliebt und haben eine große Reichweite. Allerdings wäre es wünschenswert, dass sie nicht nur offene Briefe verfassen, sondern auch auf die Straßen gehen", unterstreicht der Experte in der Sendung "Vorarlberg LIVE".

Die ganze Sendung

Trotz aller Bemühungen ist Professor Reinhard Steurer jedoch realistisch: Die Klimaneutralität bis zum Jahr 2023 wird nicht erreicht werden. Schon die Einführung eines Tempolimits von 100 km/h stößt auf Widerstand. "Politiker berufen sich auf Umfragen, in denen die Mehrheit dagegen ist. Dadurch wird die Diskussion im Keim erstickt. Dies ist eine sehr populistische Herangehensweise", so Steurer.

Die Sendung "Vorarlberg LIVE" ist eine Kooperation von VOL.AT, VN.at, Ländle TV und VOL.AT TV und wird von Montag bis Freitag, ab 17 Uhr, ausgestrahlt. Mehr dazu gibt's hier.

(VOL.AT/VN)

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